Vereinschronik 

Hochstrasser Schützen e.V.

 

     Gegründet 1950

 

     2017 in die SG Hochstraß-Eichenau.V. übergegangen

 

     Aus einem kleinen Überbleibsel einer früheren Schützengesellschaft namens „Innknaller“, die 1944 ihren Schießbetrieb

     einstellen musste, waren es die Schützenbrüder Josef Stein, Otto Mitter, Josef Dienstbier und Hans Zimmermann, die

im Jahre 1950 mit noch weiteren 19 Interessierten den Schützenverein „Hochstrasser Schützen“ im Gasthaus

     Zimmermann in Hochstraß gründeten. Albert Weber wurde erster Vorstand, Josef Schenk Schriftführer und Hans

     Zimmermann Kassier. Dieser neugegründete Verein schloss sich dem Schützengau Mühldorf an, wechselte aber im

     Jahre 1962 zum Gau Wasserburg-Haag. Der Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht Mühldorf erfolgte

     am 8. Juni 1990.

           Gruppenfoto von 1964

 

 

     Geschossen wurde anfangs auf einem Stand von der Gaststube durch ein Fenster in einen Nebenraum. Damals noch

     mit dem Zieler Benno Rannesberger. Seilzuganlagen gab es zu der Zeit noch nicht. Im Jahre 1955 wurde auf 2 Ständen,

     1956 auf 4 Schießbahnen erstmals im Saal und 1967 auf 6 Ständen mit Handkurbelbetrieb erweitert. Zu den

     Übungsabenden musste aber an jedem Schießabend die Standanlage neu aufgebaut werden. Ab 1975 gab es acht Stände.

     1984 wurde die Beleuchtung verbessert und auf eine spezielle elektrische Einseilscheibenzuganlage umgerüstet, die

     entgegen den sonst üblichen Seilzuganlagen kein Führungsseil benötigte. Dies war zu dieser Zeit eine deutliche

     Erleichterung für den Auf- und Abbau der Anlage.

 

Erst im Jahr 1991 ging ein langersehnter Wunsch der Hochstrasser        Schützen in Erfüllung. Sie konnten mit Unterstützung der Herbergsleute Familie Zimmermann sen. und jun. einen unterirdischen Schützenstand mit 10 Schießbahnen (davon 5 auch auf 15m für Zimmerstutzen umrüstbar) und den erforderlichen Nebenräumen bauen. Nicht weniger als 4500 Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern geleistet, wobei trotzdem Kosten von ca. 225000 DM abzurechnen waren. Dank großzügiger Zuschüsse des BSSB, der Gemeinde Gars a. Inn, des Landkreises Mühldorf a. Inn und des Herbergswirts Familie Zimmermann und manch anderer Gönner konnte die gesamte Schießanlage noch im Dezember 1992 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Die kirchliche Weihe nahm Herr Pfarrer Josef Stemmer vor. Alle Anwesenden, darunter die Ehrengäste Landrat Erich Rambold, BLSV-Vertreter Andreas Schuster, Bezirksschützenmeister Josef Niedermeier, Gauschützenmeister

Helmut Wagner, Bürgermeister Georg Otter und Vorstände der 7 weiteren

Schützenvereine der Marktgemeinde Gars a. Inn waren bei der

anschließenden Besichtigung sehr beeindruckt von der Zweckmäßigkeit

dieser wirklich gelungenen Schießsportanlage.

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     Eine eigene moderne EDV-Anlage wurde im Jahre 1993 angeschafft, da man bis dahin jahrelang auf den privaten Computer

     unseres EDV-Referenten Franz Riedl zurückgreifen musste. Hochstrass war auch der erste Verein im Gau, der die Auswertungen von             Preisschießen (seit 1983) auf Computern mit selbst erstelltem Programm möglich machte.

 

     Nach dem frühen Ableben von Schützenmeister Albert Weber wurde im Jahre 1957 Leonhard Mittermair zu seinem

     Nachfolger gewählt. Dieses Ehrenamt hatte er 40 Jahre lang stets zum Wohle seines Vereins ausgeführt. Im Jahr 1996

     wurde sein Sohn Otto Mittermair zum 1. Schützenmeister gewählt, der den Verein bis zur Verschmelzung 2017

     mit der Schützengesellschaft Eichenau Gars-Bahnhof e.V. leitete. Der ausgeschiedene Schützenmeister Leonhard

     Mittermair wurde 1997 von der Mitgliederversammlung zum Ehren-Schützenmeister ernannt. Auch der mehr als

     20 Jahre amtierende 1. Kassier Adolf Wolf wurde für die Verdienste um den Schützenverein Hochstraß 1997 ,

     mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Im April 2000 erhielt Leonhard Mittermair die Auszeichnung zum Gau-Ehrenmitglied

     des Schützengaues Wasserburg-Haag. Bereits 1979 ernannte der Verein den damaligen Herbergswirt Hans Zimmermann

     sen. zum Ehrenmitglied. Zum 70-ten Geburtstag würdigte der Verein 2003 seine Herbergswirtin Resi Zimmermann

     mit der Ehrenmitgliedschaft. 2009 wurde auch Franz Riedl für seine Verdienste um den Verein zu seinem 70-ten Geburtstag

     zum Ehrenmitglied ernannt.

 

     Ab dem Jahr 1952 veranstaltete der kleine aber rührige Verein gauoffene Preisschießen. Seit 1959 wurden fast regelmäßig

     die inzwischen schon zur Tradition gewordenen „Dreikönig-Schießen“ ausgetragen. Eine besondere Steigerung

     der Teilnehmerzahlen gab es beim Jubiläumsschießen 1975 zum 25-jährige Gründungsjubiläum mit 371 Schützen im

     Vergleich zu den durchschnittlichen Teilnehmerzahlen von 130 - 150 in den Vorjahren. Ein großer Erfolg für den noch

     kleinen Verein. Man hatte damals nicht mehr als 30 aktive/passive Mitglieder. Bis heute werden jährlich diese schon zu

     einem festen Bestandteil im Schützensport gewordenen „Dreikönig-Schießen“ durchgeführt. Das Jubiläums-Schießen im

     Jahr 2000 mit insgesamt 525 Teilnehmern aus 48 Vereinen des Gaues Wasserburg-Haag ist der Beweis für die Beliebtheit

     dieses Wettbewerbes unter den Schießsportfreunden.

 

     Seit 1976 findet das Gemeindepokalschießen mit allen acht Schützenvereinen der Gemeinde Gars statt. Initiiert hat dies

     Franz Riedl und die Regeln wurden während einer Versammlung im „Österreicher Hof“ in Gars-Bahnhof am 28. Januar 1976

     festgelegt. Leider konnte dieser Wettbewerb von uns nur einmal gewonnen werden.

 

     Auch an den Rundenwettkämpfen ist der Verein seit 1969 beteiligt. Die 1.Mannschaft war über 13 Jahre in der höchsten

     Gauklasse ein starker Gegner. Regelmäßige Vergleichsschießen mit Nachbarvereinen, aber auch Treffen mit den Schützen

     aus Gars am Kamp in Österreich belebten die Schützenkameradschaft und Tradition.

 

 

 

 

     Eine wertvolle Schützenkette wurde im Jahre 1957 nach einem Entwurf vom damaligen Schützenmeister Albert Weber

     angeschafft. Eine Überarbeitung der Kette erfolgte 1984. Auch für die Jugend ist im Jahre 1993 eine eigene Schützenkette

     gefertigt worden, die von Leonhard Mittermair gestiftet wurde. 2011 stiftete Johann Posch eine Schützenkette für die                         Luftpistolenkönige. Auf einer „Ehrentafel“ wird an die Ehrenmitglieder und Schützenkönige Erwachsene und Jugend erinnert.

     Für die Zimmerstutzen-Könige und die Luftpistolenkönige gibt es eigene Ehrentafeln.

                   Jugend                                       Luftgewehr                                           Luftpistole

 

   

 

 

     Eine Besonderheit unserer Schützenkette sind die Rückengewichte.       Diese errang unsere Mannschaft beim Oktoberfestschießen 1963           und 1964.

 

 

 

 

 

 

Neben der noch vorhandenen Gründungsscheibe aus dem Jahre 1950 besitzt der Verein viele sehr wertvoll geschnitzte und gemalte Schützenscheiben und Pokale aus Siegen bei Preisschießen und Wettkämpfen aus nah und fern. Beim Oberbayerischen Bundesschießen im Jahre 1962 wurde Josef Stein mit einem 17,6 Teiler „Oberbayerischer Schützenkönig“ und Benedikt Schuster errang 1972 den Titel eines „Bayerischen Meisters“ mit der Schnellfeuer-Pistole für Hochstraß. Gaukönige im Gau Wasserburg-Haag wurden Leonhard Mittermair 1964 und Franz Riedl 1977 mit KK und Johann Zimmermann 1986 mit dem Zimmerstutzen. Im Jahre 2007 stellte Hochstraß mit Johann Zimmermann und 2011 mit Michael Poller die Luftgewehr Gaukönige.

 

Bei der Generalversammlung im April 1997 wurde fast ohne Gegenstimme der Beschluss gefasst, sich auch eine Fahne zuzulegen. Die Wahl fiel auf eine „Schützen-Standarte“. Nach zwei Jahren Vorbereitung erfolgte in der Zeit vom 21. bis 24. Juli 2000, verbunden mit dem 50-jährigen Gründungsjubiläum des Vereins, die Standartenweihe mit Zeltdisco, Werner Meiers bayerischem Lieder-Kabarett, dem Festsonntag und einem Kesselfleischessen mit Seilziehwettbewerb. Die Vorderseite zeigt das Vereinsheim Gasthaus Zimmermann und das Wappen des Marktes Gars. Die Rückseite weist das Vereinswappen der Hochstrasser Schützen auf: zwei gekreuzte Gewehre, über dem Kreuzungspunkt eine Zielscheibe und darauf ein grüner Hut. Zur Standarte gehört eine vergoldete Spitze, die Hermann Oberbacher nach einer Idee und einem Holzmodell von Franz Riedl gefertigt hat. Damit haben sich die „Hochstrasser Schützen“ auch für die Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen das nötige optische Rüstzeug zur positiven Darstellung in der Öffentlichkeit angeschafft. 

Im Jahre 2005 haben wir unseren Patenverein die Schützengesellschaft Eichenau Gars – Bahnhof e.V. in unserem Vereinsheim aufgenommen, da der Pachtvertrag mit dem Gasthof Stecher nicht verlängert wurde. Aufgrund der schwierigen Altersstruktur der Eichenauer haben diese einige Jahre später bei uns Zwecks Zusammenschluss der beiden Vereine angefragt. 2017 fand dann die Verschmelzung der Vereine zur Schützengesellschaft Hochstraß – Eichenau e.V. statt.