Aus einem kleinen Überbleibsel einer früheren Schützengesellschaft namens „Innknaller“ waren es die Schützenbrüder Josef Stein, Otto Mitter, Josef Dienstbier und Hans Zimmermann, die im Jahre 1950 mit noch weiteren 19 Interessenten den Schützenverein „Hochstrasser Schützen“ im Gasthaus Zimmermann in Hochstraß gründeten. Albert Weber wurde erster Vorstand, Josef Schenk Schriftführer und Hans Zimmermann Kassier. Dieser neugegründete Verein schloß sich dem Schützengau Mühldorf an, wechselte aber im Jahre 1962 zum Gau Wasserburg-Haag.
Geschossen wurde anfangs auf einem Stand von der Gaststube durch ein Fenster in einen Nebenraum. Im Jahre 1952 wurde auf 2 Ständen, 1956 auf 4 Schießbahnen erstmals im Saal und 1967 auf 6 Ständen mit Handkurbelbetrieb erweitert. Das 25-jährige Gründungsjubiläum wurde 1975 mit einem offenen Preisschießen gefeiert. Mit 371 Teilnehmern war es ein großer Erfolg für den noch kleinen Verein. Man hatte damals nicht mehr als 30 aktive/passive Mitglieder. Eine erneute Umrüstung / Erweiterung auf 8 RIKA-Seilzugstände wurde 1984 durchgeführt. Damit konnten Übungsabende und Schießwettbewerbe nun ohne Gedränge und Wartezeiten durchgeführt werden.
Erst im Jahr 1991 ging ein langersehnter Wunsch der Hochstrasser Schützen in Erfüllung. Sie konnten mit Unterstützung der Herbergsleute Familie Zimmermann sen. und jun. Einen unterirdischen Schützenstand mit 10 Schießbahnen ( davon 5 auch auf 15m für Zimmerstutzen umrüstbar ) und den erforderlichen Nebenräumen bauen. Nicht weniger als 4500 Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern geleistet, wobei trotzdem Kosten von ca. 225000 DM abzurechnen waren. Dank großzügiger Zuschüsse des BSSB, der Gemeinde Gars a. Inn, des Landkreises Mühldorf a. Inn und des Herbergswirts Familie Zimmermann und manch anderer Gönner konnte die gesamte Schießanlage noch im Dezember 1992 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.
Die kirchliche Weihe nahm Herr Pfarrer Josef Stemmer vor. Alle Anwesenden, darunter die Ehrengäste Landrat Erich Rambold, BLSV- Vertreter Schuster, Bezirksschützenmeister Niedermeier, Gauschützenmeister Helmut Wagner, Bürgermeister Georg Otter und Vorstände der 7 weiteren Schützenvereine der Marktgemeinde Gars a. Inn waren bei der anschließenden Besichtigung sehr beeindruckt von der Zweckmäßigkeit dieser wirklich gelungenen Schießsportanlage.
Eine eigene moderne EDV-Anlage wurde im Jahre 1993 angeschafft, da man bis dahin jahrelang auf den privaten Computer unseres EDV- Referenten Franz Riedl zurückgreifen musste. Hochstrass war auch der erste Verein im Gau, der die Auswertungen von Preisschießen (seit 1983) auf Computern mit selbst in BASIC erstelltem Programm möglich machte.
Unser Herbergswirt Hans Zimmermann sen. Hatte immer ein offenes Ohr für die Schützen, er wurde 1979 zum Ehrenmitglied ernannt.
Nach dem frühen Ableben von Schützenmeister Albert Weber wurde im Jahre 1957 Leonhard Mittermair zu seinem Nachfolger gewählt. Dieses Ehrenamt hatte er 40 Jahre lang stets zum Wohle seines Vereins ausgeführt. Im Jahr 1996 wurde sein Sohn Otto Mittermair zum 1. Schützenmeister gewählt. Der ausgeschiedene Schützenmeister Leonhard Mittermair wurde 1997 von der Mitgliederversammlung zum Ehren-Schützenmeister ernannt. Auch der mehr als 20 Jahre amtierende 1. Kassier Adolf Wolf wurde für die Verdienste um den Schützenverein Hochstraß 1997 mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Im April 2000 wurde Leonhard Mittermair zum Gau-Ehrenmitglied des Schützengaues Wasserburg-Haag ernannt.
Ab dem Jahr 1959 wurden fast regelmäßig die inzwischen schon zur Tradition gewordenen „Dreikönig-Schießen“ ausgetragen. Eine besondere Steigerung der Teilnehmerzahlen gab es beim Jubiläumsschießen 1975 mit 371 Schützen im Vergleich zu den durchschnittlichen Teilnehmerzahlen von 130 - 150 in den Vorjahren. Bis heute werden jährlich diese schon zu einem festen Bestandteil im Schützensport gewordenen „Dreikönig-Schießen“ von dem kleinen aber rührigen Verein „Hochstrasser Schützen e.V.“ durchgeführt. Das Jubiläums-Schießen“ im Jahr 2000 mit insgesamt 525 Teilnehmern aus 48 Vereinen des Gaues Wasserburg-Haag ist der Beweis für die Beliebtheit dieses Wettbewerbes unter den Schießsportfreunden.
Auch bei den Rundenwettkämpfen ist Hochstraß seit 1969 beteiligt. Die 1.Mannschaft war über 13 Jahre in der höchsten Gauklasse ein starker Gegner. Regelmäßige Vergleichsschießen mit Nachbarvereinen, aber auch Treffen mit den Schützen aus Gars am Kamp in Österreich belebten die Schützenkameradschaft und Tradition.
Eine wertvolle Schützenkette wurde im Jahre 1957 nach einem Entwurf vom damaligen Schützenmeister Albert Weber angeschafft. Auch für die Jugend ist im Jahre 1993 eine eigene Schützenkette gefertigt worden, die von Leonhard Mittermair gestiftet wurde. In einer „Ehrentafel“ wird an die Ehrenmitglieder und die jährlich amtierenden LG-Könige erinnert. Für die Zimmerstutzen-Könige und Luftpistolenkönige gibt es ebenfalls Ehrentafeln.
Neben der noch vorhandenen Gründungsscheibe aus dem Jahre 1950 besitzt der Verein viele sehr wertvoll geschnitzte und gemalte Schützenscheiben und Pokale aus Siegen bei Preisschießen und Wettkämpfen aus nah und fern. Beim Oberbayerischen Bundesschießen im Jahre 1962 wurde Josef Stein mit einem 17,6 Teiler „Oberbayerischer Schützenkönig und Benedikt Schuster errang 1972 den Titel eines „Bayerischen Meisters“ mit der Schnellfeuer-Pistole für Hochstraß. Gaukönig im Gau Wasserburg-Haag wurden auch Leonhard Mittermair 1964 und Franz Riedl 1977 mit KK und Johann Zimmermann 1986 mit dem Zimmerstutzen. Im Jahre 2007 stellte Hochstraß mit Hans Zimmermann des Luftgewehr Gaukönig.
Bei der Generalversammlung im April 1997 wurde fast ohne Gegenstimme der Beschluss gefasst, sich auch eine Fahne zuzulegen. Die Wahl fiel auf eine „Schützen-Standarte“. Nach 2 Jahren Vorbereitung wurde für die Zeit vom 21. bis 24. Juli 2000, verbunden mit dem 50-jährigen Gründungsjubiläum des Vereins, die Standartenweihe geplant. Damit haben sich die „Hochstrasser Schützen“ auch für die Teilnahme an gesellschaftlichen Ereignissen das nötige optische Rüstzeug zur positiven Darstellung in der Öffentlichkeit angeschafft.